Die Rote Fabrik ist ein ehemaliges Fabrikareal in Zürich-Wollishofen, das heute als Kulturzentrum genutzt wird. Sie wird so genannt, weil die Gebäude aus roten Backsteinen bestehen; mitunter aber auch, weil Linksparteien sich für ihre Umnutzung einsetzten.GeschichteGewerbliche NutzungDie Rote Fabrik wurde 1892 nach Plänen des Architekten Carl Arnold Séquin für die Seidenfirma Henneberg erbaut; 1899 erfolgte die Übernahme durch die Seidenwebereien Stünzi Söhne aus Horgen. 1940 wurde die Fabrik von der ITT-Tochter Standard Telephon & RadioAG übernommen. 1972 erwarb die Stadt Zürich die Fabrik und plante, das Gebäude abzureissen, um die Seestrasse verbreitern zu können.Volksinitiative und IG Rote FabrikDie Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) lancierte im September 1973 eine Volksinitiative für den Erhalt der Roten Fabrik und die Umwandlung in ein Kulturzentrum. Obwohl die Stadtzürcher Bevölkerung 1977 die SP-Initiative deutlich annahm, verschwand das Anliegen vorerst in den Akten. Nur vereinzelt konnten Ende der 70er Jahre Kultur-Veranstaltungen in der Roten Fabrik durchgeführt werden.Da sich die Stadt Zürich nicht an den Auftrag bezüglich der kulturellen Nutzung hielt, wurde 1980 die Interessengemeinschaft Rote Fabrik (IGRF) gegründet. In der Folge veranstalteten Jugendliche im Frühjahr 1980 in der Aktionshalle Rock-Konzerte – ohne behördliche Bewilligung. Die Angst einer Besetzung machte in der Folge die Runde und die Ankündigung eines weiteren unbewilligten Fests unter dem Slogan «Leben in die tote Fabrik» sorgte bei der Stadt für Verunsicherung. Drei Tage vor dem Fest beschloss der Stadtrat den Anlass «zwar zu tolerieren, nicht aber zu akzeptieren». Gegen 2000 Personen besuchten das Happening am 17./18. Mai 1980 und beteiligten sich rege an einer offenen Diskussion. Kritisiert wurde das fehlende Engagement der Behörden zur Umsetzung der Abstimmung von 1977 und der Mangel an Räumen.
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