Zürich (schweizerdeutsch Züri, französisch Zurich, italienisch Zurigo, rätoromanisch Turitg?/i, lateinisch Turicum) ist die grösste Stadt der Schweiz.
Die Stadt Zürich ist das wichtigste wirtschaftliche, wissenschaftliche und gesellschaftliche Zentrum der Schweiz. Zürich liegt im östlichen Schweizer Mittelland, an der Limmat am Ausfluss des Zürichsees, in einem von Hügeln umschlossenen Becken. In Anspielung auf geographische und historische Gegebenheiten wird Zürich gelegentlich und informell auch als die «Limmatstadt» oder die «Zwinglistadt» bezeichnet. Ihre Einwohner werden Zürcher genannt (bzw. Stadtzürcher zur Differenzierung mit den übrigen Einwohnern des Kantons). Das aus dem alt-römischen Stützpunkt Turīcum entstandene Zürich wurde 1262 freie Reichsstadt und 1351 Mitglied der Eidgenossenschaft. Die Stadt des Reformators Ulrich Zwingli erlebte im Industriezeitalter ihren Aufstieg zur Wirtschaftsmetropole der Schweiz.
Seit Jahren wird Zürich als eine der Städte mit der weltweit höchsten Lebensqualität und den höchsten Lebenshaltungskosten gelistet. Seit 2012 gilt Zürich als teuerste Stadt der Welt, gefolgt von Tokio und Genf.
Mit seinem Hauptbahnhof, dem grössten Bahnhof der Schweiz, und dem Flughafen ist die Stadt Zürich ein kontinentaler Verkehrsknotenpunkt und dank der ansässigen Grossbanken (u. a. UBS und Credit Suisse) und Versicherungen (Zurich Insurance Group und Swiss Re) ein internationaler Finanzplatz und der grösste Finanzplatz der Schweiz, gefolgt von Genf und Lugano. Trotz der vergleichsweise geringen Einwohnerzahl wird Zürich daher zu den Weltstädten gezählt. Überdurchschnittlich viele Medienunternehmen, darunter das Schweizer Fernsehen, haben hier ihren Sitz. Dank seiner Lage am Zürichsee, seiner gut erhaltenen mittelalterlichen Altstadt und einem vielseitigen Kulturangebot und Nachtleben ist es zudem ein Zentrum des Schweizer Tourismus.
Klima
Zürich liegt im Bereich der gemässigten Klimazone. Prägend für das Klima von Zürich sind einerseits die Winde aus westlichen Richtungen, die oft Niederschlag heranführen, andererseits die Bise (Ost- oder Nordostwind), welche meist mit Hochdrucklagen verbunden ist, aber in allen Jahreszeiten kühlere Witterungsphasen bringt als im Mittel zu erwarten wären. Der in den Alpentälern und am Alpenrand wichtige Föhn zeigt im Normalfall keine speziellen klimatischen Auswirkungen auf Zürich
Stadtgliederung
Quartiere der Stadt Zürich
Die ursprüngliche Gemeinde Zürich (vor 1893) umfasste nur das Gebiet der heutigen Altstadt. Mit zwei grossen Stadterweiterungen wurden 1893 und 1934 zahlreiche umliegende Dörfer eingemeindet, die im Lauf des 19. Jahrhunderts immer mehr zusammengewachsen waren. Heute setzt sich Stadt Zürich aus 12 Stadtkreisen zusammen, die von 1 bis 12 durchnummeriert werden und jeweils zwei bis vier Quartiere umfassen:
Kreis 1, umfasst die Altstadt und damit die ursprüngliche Gemeinde Zürich (bis 1893)
Kreis 2 am westlichen Zürichseeufer, umfasst Enge, Wollishofen und Leimbach (1893 eingemeindet)
Kreis 3 im Limmattal zwischen Sihl und Uetliberg, umfasst Wiedikon (1893 eingemeindet)
Kreis 4 in der Talebene zwischen Sihl, Bahngleise und Wiedikon, umfasst einen Teil der ehemaligen Gemeinde Aussersihl (1893 eingemeindet)
Kreis 5 in der Talebene zwischen Limmat, Sihl und Bahngleise, umfasst das Industriequartier, das Teil der ehemaligen Gemeinde Aussersihl war und 1893 eingemeindet wurde
Kreis 6 am Hang des Zürichbergs, umfasst Oberstrass und Unterstrass (1893 eingemeindet)
Kreis 7 an den Hängen von Zürichberg und Adlisberg, umfasst Fluntern, Hottingen und Hirslanden (1893 eingemeindet) sowie Witikon (1934 eingemeindet)
Kreis 8 am östlichen Zürichseeufer, umfasst Riesbach (1893 eingemeindet)
Kreis 9 zwischen der Limmat im Norden sowie Buechhoger und Uetliberg im Süden, umfasst Altstetten und Albisrieden (1934 eingemeindet)
Kreis 10 rechts der Limmat am Südhang von Hönggerberg und Käferberg, umfasst Wipkingen (1893 eingemeindet) und Höngg (1934 eingemeindet)
Kreis 11 in der Ebene nördlich von Hönggerberg und Käferberg zwischen Glattal und Katzensee, umfasst Affoltern, Oerlikon und Seebach (1934 eingemeindet)
Kreis 12 im Glattal am Nordfuss des Zürichberges, umfasst Schwamendingen (1934 eingemeindet)
Bevölkerung
Offiziell leben in der Stadt 393'595 Personen (Stand: Ende September 2012). 31 % der in Zürich gemeldeten Einwohner, das sind 123'147 Personen, besitzen keinen Schweizer Pass. Unter den Ausländern haben Personen aus Deutschland den grössten Anteil (31'526, 8 %), gefolgt von Staatsangehörigen Italiens (13'223, 3,4 %), Portugals (8'441, 2,1 %) und Serbiens (7'361, Montenegro und Kosovo inklusive, 1,9 %).
In Zürich leben viele zugezogene Personen aus anderen Kantonen (gemeldet: 41 % der Stadtbevölkerung, 60 % der Schweizer)[4]. Aufgrund lokal und regional unterschiedlicher Steuersätze wird zum Teil versucht, die Anmeldung auf das Stadtgebiet zu umgehen.
In der Agglomeration Zürich leben gegenwärtig 1,19 Millionen Personen; in der Metropolregion Zürich (inkl. Winterthur, Baden, Brugg, Schaffhausen, Frauenfeld, Uster/Wetzikon, Rapperswil-Jona und Zug) sind es rund 1,83 Millionen.
Die Einwohner von Zürich werden in der Schweiz als Zürcher und nicht als Züricher bezeichnet.
Sprachen
Die offizielle Amts- und Verkehrssprache ist die schweizerische Variante der standardisierten Deutschen Sprache, welche auch als Hochdeutsch (wie in Deutschland auch) oder als Schriftdeutsch (weil sie mehrheitlich nur im Schriftverkehr gebraucht wird) bezeichnet wird. Diese wird in den Zeitungen und Zeitschriften, in der Literatur, in Webseiten und im Prinzip in jeglichem Schriftverkehr angewendet. Aber auch an Universitäten, Schulen, Theater, in Nachrichtensendungen, Diskussionssendungen und ähnlichen Sendungen am Radio und im Fernsehen (Lokalsender ausgenommen) und zum grossen Teil bei offiziellen Veranstaltungen behördlicher Institutionen (z.B.: Parlamentsdebatten, Gerichte) auch in gesprochener Form verwendet.
Im alltäglichen Umgang wird überwiegend die lokale Variante einer der vielen schweizerdeutschen Dialekte, nämlich Zürichdeutsch, gesprochen. Allerdings ist anzunehmen, dass aufgrund der nationalen Wichtigkeit der Stadt Zürich mehr als die Hälfte der hier lebenden oder arbeitenden Schweizer nicht aus dem Kanton Zürich stammen und somit einen anderen schweizer Dialekt sprechen oder zumindest in ihrer Kindheit gelernt haben.
Damit kennen auch die Zürcherinnen und der Zürcher eine besondere Form der Zweisprachigkeit, was ebenso für die gesamte Deutschschweiz gilt, und was die Linguistik Diglossie nennt.
Gemäss der Volkszählung 2010 (Mehrfachnennungen waren möglich) sprechen 69,3 % der Stadtzürcher zu Hause Schweizerdeutsch, 22,7 % sprechen Hochdeutsch (welche Variante, wird nicht deutlich gemacht). Ehrheblich verstärkt hat sich seit der vorletzten Volkszählung im Jahr 2000 die Benutzung des Englischen im privaten Bereich zu Hause: 8,8 %. Italienisch folgt mit 7,1 %, Französisch mit 4,5 %, Serbo-Kroatisch 4,1 %, Spanisch 3,9 %, Portugiesisch 3,1 % und Albanisch mit 2,3 %. Es kann darum nicht überraschen, dass 20 % der Einwohner von Zürich zwei oder mehr Sprachen zu Hause sprechen.
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