Das Versuchsatomkraftwerk Lucens, auch als Reaktor Lucens bezeichnet, ist ein unterirdischer Versuchs-Leistungsreaktor, der in den 1960er-Jahren im schweizerischen Ort Lucens im Kanton Waadt errichtet wurde. Der gebaute Schwerwasserreaktor ist eine schweizerische Eigenentwicklung und basierte auf Forschungsarbeiten an der Reaktor AG in Würenlingen. Baubeginn war 1961. Nach langjährigen Verzögerungen wurde der Reaktor am 10. Mai 1968 der Energie Ouest Suisse zum Betrieb übergeben. Nach einer zwischenzeitlichen Revision kam es bei der Wiederaufnahme des Betriebes am 21. Januar 1969 zu teilweisem Schmelzen eines Brennelementes, was das Bersten des Druckrohres und schwere Schäden im Reaktorkern zur Folge hatte, womit ein Weiterbetrieb des Reaktors unmöglich wurde.Vorgeschichte der schweizerischen Reaktorlinie1945 wurde auf Initiative des schweizerischen Militärdepartements (EMD) die sogenannte «Studienkommission für Atomenergie» (SKA) gegründet. In der SKA waren in der Folge alle namhaften schweizerischen Forschungsinstitute, die sich mit Kernenergie befassten, vertreten. 1952 beauftragte die SKA eine Arbeitsgemeinschaft, in der auch Unternehmen wie Brown, Boveri & Cie., Sulzer und Escher Wyss vertreten waren, mit der Planung eines Versuchsreaktors. Gebaut werden sollte dieser Reaktor durch die Industrie, aber mit finanzieller Unterstützung durch die SKA. 1953 wurden die fertigen Pläne für den Versuchsreaktor vorgestellt. Sie wurden jedoch vorerst nicht umgesetzt.
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