Das Kulturzentrum Reitschule ist ein Veranstaltungsort an der Neubrückstrasse 8 in Bern. Er hat sich aus einer ehemaligen Hausbesetzung heraus entwickelt.GeschichteGebaut wurde die Reitschule von der Einwohnergemeinde Bern von 1895 bis 1897, Architekt des romantischen, durch steile Walmdächer charakterisierten Sichtbackstein-Ensembles war Albert Gerster. Die Gebäude neben der grossen Reithalle dienten als Stallungen und Stellplätze für Kutschen, ausserdem gab es einige Wohnungen. Nachdem die Pferde in der Stadt Bern allmählich von den Autos abgelöst wurden, dienten die Räumlichkeiten als Lagerräume. Erst während der Schweizer Jugendunruhen der 1980er-Jahre kam die Reitschule erstmals als autonomes Jugendzentrum ins Gespräch: 1981 wurden die Räume von rebellierenden Jugendlichen besetzt und für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Bereits 1982 wurde die Reitschule durch die Autoritäten gewaltsam geräumt.HausbesetzungUm dem Mangel an Kultur- und Veranstaltungsorten Ausdruck zu verleihen, fanden ab Mitte 1980er-Jahre in Bern verschiedene «Straf-Bars» statt. Im Rahmen dieser «Strafbars» wurden leerstehende Gebäude oder Gelände besetzt und für eine Nacht als Konzert- und Veranstaltungsort genutzt (zum Beispiel im Sommer 1987 das ehemalige Heizkraftwerk Dampfzentrale). 1987 wurde die Initiative «Sport statt AJZ» mit dem Ziel «Abbruch der Reithalle» eingereicht. Als Reaktion darauf und im Kontext der «Strafbar»-Bewegung, wurde am 24. Oktober 1987 die Reithalle ein erstes Mal während einer Nacht als «Strafbar» besetzt. Im Rahmen des Kulturstreiks wurde die Reitschule am 31. Oktober für eine 2. Kulturnacht besetzt und anschliessend durch die Besetzer in Besitz genommen.
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