Der Tuor Planta oder Plantaturm steht in der Gemeinde Susch im Unterengadin im schweizerischen Kanton Graubünden am rechten Ufer des Inn neben der reformierten Kirche. Er ist benannt nach der weit verzweigten Familie der Von Planta, die im 15. Jahrhundert zu den führenden Niederadelsgeschlechtern des Hochstifts Chur gehörten.GeschichteDer Bündner Chronisten Ulrich Campell erwähnte um 1570 in Susch noch drei mittelalterliche Wohntürme, von denen zwei noch erhalten geblieben sind: der Tuor Planta und der Tuor la Praschun; der Rosler-Turm auf der anderen Flussseite ist verschwunden.Schriftliche Unterlagen über den Bau des Turmes gibt es nicht; erbaut wurde er vermutlich im 13. Jahrhundert. Er könnte den Herren von Susch als Wohnsitz gedient haben, die 1283 mit Conradus und Albrandus, den Söhnen eines «dominus Albertus de Soxio» erwähnt werden. Die Familie stand im Dienst des Bischofs von Chur.Zu Beginn des 16. Jahrhunderts liess sich eine Seitenlinie der grossen Familie von Planta in Susch nieder und nannte sich fortan «Planta von Susch». Um 1520 wohnte ein Ritter Heinrich als bischöflicher Statthalter im Turm. Nach mehreren Besitzerwechseln nach 1926 ist der Turm heute wieder im Besitz der Familie von Planta.BauDer fünfstöckige Turm mit seinem lagerhaften Mauerwerk misst im Grundriss 8 × 8 Meter. Seine Ecksteine sind mit Bossen mit Kantenschlag versehen. Ein heute vermauerter Durchgang in der Südostwand führte vermutlich auf eine Galerie oder Laube.In nachmittelalterlicher Zeit wurde der Turm aussen und innen mehrfach baulich verändert. Die barocke Zwiebelhaube stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Neben dem heute noch sichtbaren Wohnhaus wurden weitere Bauten an den Turm angelehnt.
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