Das Schloss Rietberg steht oberhalb der Gemeinde Pratval im Domleschg im schweizerischen Kanton Graubünden am Rand des Rietbach-Tobels an der Grenze zur Nachbargemeinde Rodels.BauDie Erbauungszeit der Burg Rietberg ist nicht bekannt. Der Turm als ältester Teil stammt wohl aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts; die ganze Anlage entstand in mehreren Etappen während des 17. und 18. Jahrhunderts. Belegt wird eine erste Etappe durch die Jahreszahl 1601 am Allianzwappen Planta-Jecklin im 1. Wohngeschoss. Aus der gleichen Zeit stammen wohl die gewölbten Kellerräume und der Wohnraum im 3. Geschoss.Zum ursprünglichen Baubestand gehört der rechteckige Turm im Zentrum der Anlage. Die mit bis 2,5 Meter für Bündner Verhältnisse ungewöhnlich dicken Mauern des Sockels umschliessen die Fundamente eines älteren Turms, vermutlich aus dem 12. Jahrhundert. Die grösseren Fenster und Türen wurden in nachmittelalterlicher Zeit ausgebrochen. Der ursprüngliche Hocheingang lag wohl an der Nordseite des 3. Stockwerks. Über dem 4. Geschoss lag eine massive Wehrplattform aus massiven Balken. Ein grosser Umbau, bei dem oben am Turm auch die charakteristischen Ochsenaugen angebracht wurden, erfolgte im späten 17. Jahrhundert. Der Zinnenkranz wurde im 18. Jahrhundert auf drei Seiten vermauert.In der warmen Jahreszeit ist das oberste Turmgeschoss Lebensraum für unzählige Fledermäuse der Art Grosses Mausohr, die sich an den starken Balken des ca. fünf Meter hohen Raumes festkrallen. Die Grösse der Kolonie schwankt zwischen fünfzig und mehreren hundert Tieren. Durch schmale Schartenfenster können sie ein- und ausfliegen. Im Spätherbst verlassen die Fledermäuse den Turm und verbringen den Winter an einem unbekannten Ort.
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