Die Pfarrkirche Geburt Mariens befindet sich in Reckingen im Obergoms im Kanton Wallis. Das heutige Bauwerk wurde zwischen 1743 und 1745 erbaut. Es gilt als das imposanteste Bauwerk des Oberwalliser Barocks.GeschichtlichesDie Gemeinde versuchte sich schon 1682 von der Pfarrei Münster zu trennen, was jedoch erst 1695/96 gelang. Die Loslösung von Münster war nicht einfach, denn die Mutterpfarrei wehrte sich, obwohl der päpstliche Nuntius Marcellus de Aste schon am 16. April 1695 den Stiftungsakt der Kuratkaplanei ausgefertigt hatte. Wegen der Weigerung Münsters und des Bischofs Adrian V. von Riedmatten musste Johann Joseph Hürsimann als apostolischer Kommissär nach Reckingen gesandt werden, damit das Gotteshaus benediziert und der erste Kuratkaplan eingesetzt werden konnte. Die Kirche erhielt somit das Tauf- und Bestattungsrecht und das Besetzungsrecht der Kuratkaplanei wurde Reckingen übertragen. Man war aber immer noch der Mutterpfarrei Münster unterstellt. Die endgültige Trennung von Münster erfolgte erst 1914, zuvor hatte man im Jahr 1880 die Primezen von der Kirchenfabrik in Münster losgekauft.Die Kirche wurde 1748 zusammen mit dem Rosenkranzaltar durch Bischof Johann Joseph Blatter eingeweiht.VorgängerbautenFür die Stelle, an der die heutige Pfarrkirche steht, wird 1414 erstmals eine Kapelle erwähnt. Diese wich am Ende des 15. Jahrhunderts einem Neubau. Dieser Bau wurde 1498 zusammen mit dem Altar auf das Patrozinium der Muttergottes und des heiligen Theoduls geweiht und im Zusammenhang der Erwirkung einer Kuratkaplanei 1696 durch einen Neubau ersetzt. Dieser war zwar schon im November 1695 vollendet, konnte aber wegen des Zwists mit dem Bischof erst am 29. April 1696 eingesegnet werden. Geweiht wurde er im Jahr 1704 durch den Bischof Josef Franz Supersaxon. Der im Jahr 1736 durchgeführte Visitationsact erwähnt nur noch das Patrozinium der Geburt Mariens. Die Kirche war, auch in der Folge der Querelen mit der Mutterkirche in Münster, zu klein gebaut worden, so dass ein Neubau einer grösseren Kirche unausweichlich war.
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