Das Konzentrationslager Erzingen war ein im heutigen Balinger Stadtteil Erzingen betriebenes Konzentrationslager. Es wurde 1944 als Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof zur Gewinnung von Öl aus Ölschiefer im Rahmen des Unternehmens Wüste aufgebaut und bestand bis 1945.Geschichte„Wüste“ Werk 4 und KZ ErzingenDie SS plante die Errichtung einer Ölschieferfabrik im Gewann Bronnhaupten nordwestlich Erzingens. Am 1. März 1944 sollten die Bauarbeiten beginnen, ab dem 1. November 1944 Öl produziert werden. Für die Errichtung beschlagnahmte die SS nordwestlich des Ortes rund 45 Hektar Fläche. Zunächst wurden sowjetische Kriegsgefangene als Arbeitskräfte eingesetzt. Die SS ließ für sie auf dem „Hungerberg“ ein kleineres Lager für etwa 100 bis 300 Häftlinge errichten, das die Bevölkerung „Russenlager“ nannte. Es lag oberhalb der Bahnstrecke Balingen–Rottweil und der heutigen Bundesstraße 27. Es wurde als viertes der insgesamt sieben Wüste-Lager errichtet.Am 2. Mai 1944 wurde die Deutsche Schieferöl GmbH mit Sitz in Erzingen durch Oswald Pohl gegründet. Pohl war Leiter des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes (SS-WVHA, Amtsgruppe W), die Deutsche Schieferöl war ein Tochterunternehmen des SS-Konzerns Deutsche Wirtschaftsbetriebe GmbH. Mit der Durchführung beauftragte Pohl den Leiter der DESt-Granitabteilung im Amt W1. Sie sollte alle zehn Ölschiefergewinnungsanlagen nach Anlauf des Betriebs, spätestens ab Mitte Mai 1945, übernehmen. Am 22. Mai 1944 wurde gegenüber dem Bahnhof das Außenlager Erzingen mit 200 Häftlingen eröffnet. Schon in den Wochen zuvor kamen die ersten Häftlinge in das neu errichtete Lager.
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