Das Freilichtspiel "Der letzte Sander von Oberried" findet im Juli/August 2018 auf der Riederalp in der Aletsch Arena statt. 21 Aufführungen sind vor der einmaligen Kulisse des Alpmuseums geplant.
„Der letzte Sander von Oberried“
„Wasser ischt Läbu, keis lat stärbu. Wasser git Brot, keis bringt Not.“. Fliesst es heute bequem und mit Selbstverständlichkeit aus dem Hahn, war es damals ein ständiger Kampf ums Überleben. Mitreissend führt die 1875 geborene Catherine Bürcher-Cathrein in Ihrem Roman „Der letzte Sander von Ober- ried“ in eine Zeit zurück, als die Sorge um Wasser ständiger Begleiter war, oft auch der Tod. Geschrieben von Arnold Steiner, inszeniert von Willy-Franz Kurth, findet am 11. Juli 2018 die Uraufführung des packenden Freilichtspiels statt – am Ort des Geschehens selbst, gespielt von Bewohnern der Region, vor der gewaltigen Naturkulisse der Aletsch Arena. Spannende Szenen, ergreifende Lieder und eine sinnliche, temporeiche Inszenierung entführen bis ins 16. Jahrhundert und versinnbildlichen eindringlich, dass auch heute Was- ser Grundlage allen Lebens ist – das Prinzip aller Dinge.
Die „Suonen“ des Wallis sind uraltes, 1000-jähriges Kulturgut. Mit dem Theaterstück „Der letzte Sander von Oberried“ wird die Geschichte einer dieser Lebensadern der Region erzählt: Die „Oberriederi“ – mal aus Holz konstruiert, mal in Stein geschlagen – verläuft auf zum Teil abenteuerliche Art und Weise an steilen Felswänden entlang. Sie ist der Weg, der das Wasser vom grossen Aletschgletscher, rund um das Riederhorn, zu Mensch und Tier, Wiesen und
Äcker brachte. Schlug der Wasserhammer, floss Wasser, das Leben, „heiliges Wasser“. Verstummte er, weil Lawinen und Steinschlag Kanäle zerstört hatten, entstand banges Fragen: Wie lange? Wer geht um zu richten? Und wenn der Tod mitgeht, wen zieht er mit in den Abgrund der Massaschlucht?
„Heute verfügt unsereins vermeintlich selbstverständlich über Wasser. Wann immer wir es benötigen, wie viel auch immer wir benötigen, wir zapfen es bequem aus dem heimischen Hahn. Mit dem Theaterstück zeigen wir, dass das nicht immer so war“, so Franz Ruppen. Der Nationalrat und Präsident der Ge- meinde Naters ist Präsident des Organisationskomitees für das Freilichttheater – und hat einen besonderen Bezug zu Riederalp: „Ich kenne die Gegend sehr gut, als Kind habe ich hier viele Sommer meine Ferien verbringen dürfen. Sie liegt mir sehr am Herzen. Ebenso wie das Thema Wasser, das in unserer Region tief verankert, wichtig und überaus spannend ist. Dies mit einem besonders schönen Erlebnis eindrucksvoll zu vermitteln, ist unser Wunsch“, so Ruppen. Das Besondere dabei: Das Stück wird genau dort aufgeführt, wo auch die Geschichte des letzten Sanders, des rettenden Wasserwärters, spielte: Inmitten der gewaltigen Bergkulisse der Aletsch Arena. Kein Ort hätte dafür besser passen können. Vorgetragen wird es von denen, die die Region am besten kennen. Bewohner der Region spielen den Helden Jenno, seine geliebte Anna und die damalige Dorfbevölkerung.
Jenno ist geschickt und mutig und hat das Wasser schon oftmals zurückgeführt. Deshalb wird er geachtet. Auch von Anna. Es entsteht eine innige Liebes- beziehung, welche jedoch auf die Probe gestellt wird. Soziale, gesellschaftliche und religiöse Bilder verweben sich mit Urthemen menschlicher Existenz: Liebe, Eifersucht, Neid, Tod, Macht, Intrigen. Freud und Leid stehen nahe beieinander. Feste werden gefeiert, Lieder gesungen. Daneben warten Sorgen und Tod, von den Menschen verursacht oder von der Natur erzwungen. Zu jener Zeit ist der Bischof auch Fürst und der von ihm eingesetzte Meier von Mörel zerfressen von Habgier. Er stellt die Eigeninteressen vor das Wohl der Bevölkerung, regiert mit Repression und harten Strafen. Der keimende Wunsch nach Freiheit und Veränderung steckt in engen Grenzen.
Basis des packenden Schauspiels, geschrieben von Arnold Steiner, Ehemaliger Direktor des Kinderdorfes Leuk, später der Oberwalliser Mittelschule Brig und Präsident der Stiftung Schloss Leuk, ist Catherine Bürcher-Cathreins mitreissender Roman „Der letzte Sander von Oberried“ aus dem Jahre 1931. Die Hotelière und Schriftstellerin wurde 1875 in Brig geboren und engagierte sich in der Katholischen Frauenliga des Oberwallis. Ein besonderes Anliegen war ihr die Bergbevölkerung. Der Walliser Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Willy-Franz Kurth, aufgewachsen in Visp, hat sich der Regie des Freilichtspiels angenommen und inszeniert dieses mit überaus ambitionierten Laienschauspielern der Region.
Aufgeführt wird das Stück an ca. 20 Terminen im Juli und August 2018 in der Aletsch Arena auf der Riederalp. Bereits in 2017 startet ein umfangreiches Be- gleitprogramm im Rahmen der „Wasserwerkstatt“. Angeboten werden span- nende Exkursionen, Podiumsgespräche und viele Aktivitäten mehr, rund um das Thema Wasser. Attraktive Pauschalangebote lassen den Besuch des Frei- lichttheaters mit einem verlängerten Aufenthalt in der Region verbinden. Ein besonderes Erlebnis verspricht etwa das Wandern an den Suonen der Aletsch Arena. Die Wege entlang der historischen Wasserläufe führen durch land- schaftlich reizvolle, abgeschiedene Hochtäler und geheimnisvolle Schluchten. Die Pfade sind meist flach, sie machen wenig anstrengendes Wandern in Höhenlagen möglich. Wanderführer erläutern auf geführten Touren die Kanäle, die das kostbare Wasser teils halsbrecherisch – auf Holzgerüsten und in steile Felswände geschlagen – ans Ziel trugen und zum Teil sogar noch tragen. Das Thema Wasser wird so in der Aletsch Arena erlebbar!
Verein Aletsch Kultur
OK "Der letzte Sander von Oberried"
Postfach 6
3983 Mörel-Filet
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