Die drei Burgen von Bellinzona sind eine Wehranlage in Bellinzona, dem Hauptort des Kantons Tessin in der Schweiz. Die Anlage in ihrer heutigen Gestalt wurde hauptsächlich im 15. Jahrhundert als Talsperre sowie zur Kontrolle der Zugangswege zu den Alpenpässen errichtet. Sie besteht aus den drei Burgen Castelgrande, Castello di Montebello und Castello di Sasso Corbaro sowie aus der Stadtmauer und der Murata-Wehrmauer. Seit 2000 sind die Burgen zusammen mit der Murata ein Welterbe der UNESCO.Strategische BedeutungDie Burgen liegen an einer strategisch äusserst günstigen Stelle. In der Talenge des Ticino laufen mehrere wichtige Passrouten zusammen. In moderner Zeit sind dies der Gotthard, der San Bernardino, der Lukmanier und der Nufenen, in früheren Jahrhunderten führten Saumpfade auch über die Greina und den San Jorio. Diese Routen bündeln sich bei Bellinzona zu einem Strang von wenigen Kilometern Länge. Ein in die Flussebene ragender, mächtiger Felsrücken lässt nur zwei Durchgänge offen. Während das Castelgrande über der Altstadt aufragt, befinden sich Montebello und Sasso Corbaro auf der östlichen Talseite auf Vorsprüngen. Zusammen mit der Murata und der Stadtmauer konnte das Tal vollständig abgeriegelt werden. Der Mailänder Kommissar Azzo Visconti beschrieb 1475 die strategische Lage wie folgt: «Dieser Platz ist Schlüssel und Tor zu Italien» (Questa terra è pur una giave e porta de Italia).
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